Hund hat dicken Bauch und trinkt viel
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Hund mit dickem Bauch und starkem Durst: Ursachen, Warnzeichen und Tipps für dich
Einleitung: Was steckt hinter dickem Bauch und viel Trinken beim Hund?
Wenn dein Hund plötzlich einen aufgeblähten Bauch bekommt und auffällig viel Wasser trinkt, kann das beunruhigend sein. Ein Hund hat oft einen dicken Bauch und trinkt viel, was auf verschiedene Ursachen hindeuten kann, manche sind harmlos und vorübergehend, andere hingegen ernst und behandlungsbedürftig. Häufige Auslöser reichen von Fütterungsfehlern und Hormonstörungen über Organprobleme bis hin zu gefährlichen Notfällen wie der Magendrehung.
Die wichtigsten Ursachen im Überblick:
- Aufgeblähter Bauch durch Gasbildung oder Futterunverträglichkeit
- Hormonelle Störungen wie Morbus Cushing
- Leber- oder Nierenerkrankungen
- Herzerkrankungen mit Bauchwasser (Aszites)
- Diabetes mellitus
- Parasitenbefall oder Wurmbauch
- Nebenwirkungen von Medikamenten
- Magendrehung, besonders bei großen Hunderassen (lebensbedrohlich!)
Du erfährst hier, wie du die Symptome richtig einordnest, was du selbst tun kannst und wann du unbedingt zum Tierarzt solltest.
Mögliche Ursachen für dicken Bauch beim Hund
1. Blähungen und Fütterungsfehler
Ein häufiger, aber meist harmloser Grund für einen dicken Bauch sind Blähungen. Diese entstehen durch:
- zu hastiges Fressen
- blähende Nahrungsmittel (z. B. Hülsenfrüchte, Kohl)
- zu große Futterportionen
- minderwertiges Futter mit hohem Getreideanteil – achte deswegen auf getreidefreies Hundefutter
Tipp: Achte auf hochwertige, leicht verdauliche Nahrung wie das kaltgepresste Hundefutter von Irish Pure – ideal für sensible Hunde.
2. Magendrehung – akuter Notfall
Eine Magendrehung (medizinisch: Torsio ventriculi) ist einer der gravierendsten Notfälle in der Tiermedizin und kann innerhalb weniger Stunden tödlich enden. Sie betrifft vor allem große Hunderassen mit tiefem Brustkorb (z. B. Deutsche Dogge, Dobermann, Schäferhund), kann aber prinzipiell bei jedem Hund auftreten – auch bei kleineren Tieren.
Was passiert bei einer Magendrehung?
Im Normalzustand liegt der Magen locker im Bauchraum und kann sich beim Fressen dehnen und entleeren. Bei einer Magendrehung verdreht sich der Magen jedoch um die eigene Achse – meist um 180 bis 360 Grad. Dabei werden Ein- und Ausgang des Magens abgeschnürt, und auch wichtige Blutgefäße werden abgeklemmt.
Die Folge:
- Gas und Flüssigkeit stauen sich im Magen, der extrem anschwillt
- Blutversorgung wird unterbrochen, was zu einer Schädigung innerer Organe führen kann
- Kreislaufversagen, Schock und Tod drohen ohne sofortige Behandlung
Typische Symptome einer Magendrehung
Die Symptome beginnen meist plötzlich und verschlimmern sich rasch. Achte auf diese Warnzeichen:
- harter, gespannter, stark aufgeblähter Bauch (meist hinter dem Rippenbogen)
- Unruhe, häufiges Positionswechseln, „Hinlegen wollen, aber nicht können“
- Würgen ohne Erbrechen (typisch!)
- starkes Speicheln
- flache, schnelle Atmung
- angestrengtes Hecheln
- Kreislaufsymptome: blasse Schleimhäute, kalte Ohren/Pfoten, schwacher Puls
- schnelle Verschlechterung des Allgemeinzustands
Wichtig: Nicht jeder Hund zeigt alle Symptome. Schon bei Verdacht solltest du keine Zeit verlieren.
Ursachen und Risikofaktoren
Die genauen Auslöser sind nicht vollständig geklärt, aber folgende Faktoren erhöhen das Risiko:
- hastiges Schlingen großer Futtermengen
- einmalige große Mahlzeiten statt mehrerer kleiner
- körperliche Aktivität direkt nach dem Fressen
- übermäßige Gasbildung im Magen
- Stress und Nervosität
- Veranlagung bei großen Rassen
Was tun bei Verdacht auf Magendrehung?
Sofort handeln – jede Minute zählt!
- Keine Zeit verlieren, nicht abwarten, nicht selbst behandeln
- Tierarzt oder Tierklinik anrufen und ankündigen, dass du mit einem Notfall kommst
- Schnellstmöglich transportieren, auch wenn der Hund noch „nur“ leichte Symptome zeigt
Die einzige wirksame Behandlung ist eine Notoperation, bei der der Magen entdreht und eventuell an der Bauchwand fixiert wird (Gastropexie), um Rückfälle zu vermeiden. Je schneller operiert wird, desto höher die Überlebenschance.
3. Morbus Cushing – hormonelle Störung
Morbus Cushing – auch bekannt als Cushing-Syndrom – ist eine hormonelle Erkrankung, die vor allem bei älteren Hunden auftritt. Sie entsteht, wenn der Körper dauerhaft zu viel Cortisol produziert. Dieses Hormon ist zwar lebenswichtig und hilft bei der Stressbewältigung sowie bei der Regulation des Stoffwechsels, doch ein chronisch erhöhter Cortisolspiegel hat schwerwiegende Auswirkungen auf den gesamten Organismus deines Hundes.
Zu den auffälligsten Symptomen gehören ein deutlich erhöhter Durst und Hunger: Betroffene Hunde trinken plötzlich große Mengen Wasser und verlangen häufig nach Futter, auch wenn sie zuvor nicht besonders verfressen waren. Gleichzeitig nimmt oft der Bauchumfang zu – jedoch nicht durch Fett, sondern durch eine sogenannte „Bauchaufwölbung“. Diese entsteht, weil das Bauchgewebe erschlafft und sich der Bauch durch Wassereinlagerungen und veränderte Muskelverhältnisse sichtbar absenkt.
Ein weiteres typisches Anzeichen ist ein auffälliger Haarausfall. Das Fell wird dünner, stumpfer und fällt insbesondere an den Flanken, am Bauch oder am Rücken aus. Auch die Haut wird zunehmend dünner, empfindlicher und neigt zu Hautveränderungen oder schlecht heilenden Wunden. Manche Hunde entwickeln sogar schwarze Pigmentflecken oder Kalkablagerungen in der Haut.
Ein eher schleichender, aber ebenso charakteristischer Effekt ist der Muskelschwund. Besonders an den Hinterläufen und entlang des Rückens verliert der Hund sichtbar an Muskelmasse, was zu einem „klapprigen“ oder instabilen Gang führen kann. Viele Hunde wirken zwar geistig wach, zeigen aber körperlich einen deutlichen Leistungsabfall.
Die Diagnose von Morbus Cushing erfolgt durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung, Bluttests und spezifischen hormonellen Funktionstests. Wichtig ist, dass du schon bei ersten Verdachtsmomenten den Tierarzt aufsuchst – denn je früher die Krankheit erkannt wird, desto besser lässt sie sich behandeln. In vielen Fällen ist eine medikamentöse Therapie möglich, mit der sich die Cortisolproduktion gezielt regulieren lässt. Bei bestimmten Formen des Cushing-Syndroms, etwa wenn ein Tumor an der Nebenniere die Ursache ist, kann auch eine Operation notwendig sein.
Besonders hilfreich für die Früherkennung ist, wenn du typische Veränderungen bei deinem Hund frühzeitig wahrnimmst und dokumentierst – zum Beispiel das Trinkverhalten, die Futteraufnahme oder Veränderungen im Erscheinungsbild.
Typisch für Cushing:
- vermehrter Durst und Hunger
- dicker, schlaffer Bauch
- Haarausfall, dünne Haut
- Muskelschwund
Die Krankheit tritt meist bei älteren Hunden auf. Eine Blutuntersuchung bringt Klarheit.
4. Leber- oder Nierenerkrankungen
Wenn ein Hund einen dicken Bauch hat und gleichzeitig viel trinkt, können Erkrankungen der Leber oder Nieren dahinterstecken. Diese Organe übernehmen zentrale Aufgaben im Stoffwechsel, bei der Entgiftung und beim Flüssigkeitshaushalt. Sind sie geschädigt, gerät der gesamte Organismus aus dem Gleichgewicht.
Ein typisches Warnzeichen ist die sogenannte Bauchwassersucht (Aszites) – dabei sammelt sich Flüssigkeit im Bauchraum, was den Bauchumfang sichtbar vergrößert. Diese Flüssigkeit entsteht, weil der Druck in den Blutgefäßen steigt oder die Eiweißproduktion der Leber sinkt. Die Folge: Der Bauch wirkt prall, teils auch schlaff und flüssigkeitsgefüllt.
Weitere Symptome bei Leberproblemen:
- Appetitlosigkeit oder selektives Fressverhalten
- stumpfes, glanzloses Fell
- Erbrechen, Durchfall oder gelbliche Schleimhäute (Gelbsucht)
- schnelle Ermüdung, Mattigkeit
- starkes Hecheln oder verändertes Verhalten
Bei Nierenschäden kommen häufig hinzu:
- vermehrtes Trinken (Polydipsie)
- häufiger Urinabsatz oder sogar Inkontinenz
- Mundgeruch nach Urin (bei Harnstoffüberschuss)
- Gewichtsverlust und Austrocknung
Gerade bei älteren Hunden oder solchen mit dickerem Bauch und starkem Durst lohnt sich eine Blut- und Urinuntersuchung, um Leber- oder Nierenerkrankungen frühzeitig zu erkennen. Denn je früher die Diagnose, desto besser lassen sich die Organe mit Diätfutter, Medikamenten oder unterstützenden Präparaten entlasten. Auch hochwertige, natürliche Hundefutter wie das von Irish Pure, das auf künstliche Zusatzstoffe verzichtet, kann langfristig zur Leber- und Nierengesundheit beitragen.
5. Herzerkrankungen
Herzerkrankungen gehören ebenfalls zu den häufigen Ursachen, wenn ein Hund einen dicken Bauch bekommt und gleichzeitig ungewöhnlich viel trinkt. Besonders betroffen sind ältere Hunde und bestimmte Rassen mit genetischer Veranlagung zu Herzschwäche.
Wenn das Herz nicht mehr ausreichend Blut pumpt, staut sich Flüssigkeit im Körper. Diese Flüssigkeit tritt aus den Gefäßen aus und sammelt sich entweder in der Lunge (was zu Husten und Atemnot führt) oder im Bauchraum – sichtbar als rundlicher, oft schlaffer Bauch. Auch Leistungsschwäche, schnelle Ermüdung beim Spazierengehen oder eine bläuliche Zunge können auf eine Herzinsuffizienz hinweisen.
Warnzeichen bei Herzproblemen:
- Atemnot oder Husten, vor allem nachts oder nach Belastung
- aufgeblähter Bauch durch Wasseransammlung
- schwacher Puls, kalte Pfoten
- reduzierte Belastbarkeit
- erhöhter Durst
Bei einem Hund, der einen dicken Bauch hat und viel trinkt, sollte deshalb immer auch das Herz als mögliche Ursache mitgedacht werden. Eine Herzuntersuchung mittels EKG und Ultraschall bringt hier meist schnell Klarheit. Je früher behandelt wird, desto besser lässt sich das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten.
6. Diabetes mellitus
Diabetes mellitus ist beim Hund eine ernsthafte Stoffwechselerkrankung, die mit deutlichen Symptomen einhergeht – unter anderem einem auffällig dicken Bauch und einem stark erhöhten Trinkverhalten. Das liegt daran, dass der Körper den Blutzuckerspiegel nicht mehr regulieren kann. Zucker wird vermehrt über den Urin ausgeschieden, was einen extremen Wasserverlust mit sich bringt – den der Hund durch verstärktes Trinken auszugleichen versucht.
Typische Symptome bei Diabetes:
- vermehrtes Trinken und Urinieren
- Gewichtsverlust trotz gutem Appetit
- Müdigkeit und Schwäche
- dicker, schlaff wirkender Bauch
- gelegentlich Erbrechen oder trüber Augenausfluss (grauer Star)
Gerade bei älteren Hunden, bei denen du eine Kombination aus dickem Bauch und starkem Durst beobachtest, sollte unbedingt auch an Diabetes gedacht werden. Die Diagnose erfolgt durch Blut- und Urintests. Wird der Diabetes rechtzeitig erkannt, kann er gut mit Insulin und einer angepassten Ernährung behandelt werden – hier kann ein getreidefreies, proteinreiches Futter unterstützend wirken.
7. Wurmbauch und Parasitenbefall
Ein dicker Bauch, begleitet von starkem Durst und Appetitlosigkeit, kann bei jungen Hunden oder Welpen auf einen starken Wurmbefall hinweisen. Man spricht dann häufig vom sogenannten „Wurmbauch“ – der Bauch ist rund, prall und wirkt aufgebläht, obwohl der restliche Körper eher mager erscheint.
Begleiterscheinungen bei Wurmbefall:
- häufiges Kratzen oder Lecken am After
- Durchfall oder wechselnder Kot
- stumpfes Fell, mangelnde Gewichtszunahme
- allgemeine Abgeschlagenheit
Gerade bei Hunden, die aus dem Ausland, aus dem Tierheim oder von Züchtern mit unklarer Entwurmungshistorie stammen, sollte dieser Verdacht frühzeitig abgeklärt werden. Eine regelmäßige, auf das Alter und die Umgebung abgestimmte Entwurmung ist entscheidend – ebenso wie ein Futter, das das Immunsystem stärkt und den Darm nicht zusätzlich belastet.
Warum trinkt mein Hund plötzlich so viel?
Vermehrtes Trinken, auch als Polydipsie bezeichnet, ist ein Warnsignal, wenn:
- es plötzlich auftritt
- über mehrere Tage anhält
- mehr als 100 ml pro kg Körpergewicht pro Tag getrunken werden
Mögliche Ursachen:
- Hormonstörungen (z. B. Cushing, Diabetes)
- Nierenschwäche
- Hitze oder stark salzhaltiges Futter
- Nebenwirkungen von Medikamenten (z. B. Kortison)
- fieberhafte Erkrankungen
Mess-Tipp:
Notiere über 2–3 Tage die tägliche Trinkmenge. Das hilft deinem Tierarzt bei der Diagnose.
Wann du mit deinem Hund zum Tierarzt solltest
Unbedingt sofort handeln, wenn:
- der Bauch plötzlich hart und gespannt ist
- dein Hund würgt, speichelt, unruhig ist
- Kreislaufprobleme auftreten (blasse Schleimhäute, Schwäche)
Baldmöglichst untersuchen lassen, wenn:
- der dicke Bauch über mehrere Tage bleibt
- dein Hund dauerhaft mehr trinkt
- Begleitsymptome wie Appetitlosigkeit, Husten oder Gewichtsveränderungen auftreten
Was du selbst tun kannst
- Fütterung überprüfen (Zusammensetzung, Menge, Futterqualität)
- Ruhe nach dem Fressen einhalten
- regelmäßige Entwurmung durchführen
- Trinkmenge notieren
- Tierarztbesuch nicht aufschieben
Fazit: Hund hat dicken Bauch und trinkt viel
Ein dicker Bauch in Kombination mit starkem Durst kann harmlose, aber auch sehr ernste Ursachen haben. Achte auf begleitende Symptome, dokumentiere Veränderungen und zögere nicht, tierärztlichen Rat einzuholen. Frühzeitige Diagnosen retten Leben – besonders bei Notfällen wie der Magendrehung.
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