Hund frisst Gras – das steckt dahinter
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Kurz gesagt: Wenn dein Hund Gras frisst, ist das in den meisten Fällen harmlos und eine ganz natürliche Verhaltensweise. Viele Hunde knabbern einfach gern an den Halmen, genießen das Kaugefühl oder stillen damit Langeweile. Doch Grasfressen kann auch Schattenseiten haben: Manche Hunde erbrechen danach regelmäßig, bei Welpen besteht ein höheres Risiko für Fremdkörper oder Vergiftungen und über Grashalme können sich sogar Parasiten wie der gefährliche Lungenwurm übertragen. In diesem Artikel erfährst du, warum Hunde Gras fressen, welche psychischen und körperlichen Auslöser dahinterstecken können, ab wann du genauer hinschauen solltest und wie du deinem Vierbeiner im Alltag helfen kannst.
Inhaltsverzeichnis
- Hund frisst Gras – Risiken & Warnsignale
- Sofort-Tipps, wenn dein Hund Gras frisst
- Hund frisst Gras und erbricht – wann ist es harmlos?
- Warum fressen Hunde Gras?
- Ernährungsmängel & Nährstoffsuche
- Lungenwürmer & Parasiten – ein unterschätztes Risiko beim Grasfressen
- Warum leckt mein Hund sich die Pfoten und frisst Gras?
- FAQ – Häufige Fragen zum Thema: Hund frisst Gras
Hund frisst Gras – Risiken & Warnsignale
Grasfressen ist meist harmlos, kann aber problematisch werden, wenn…
- dein Hund ständig große Mengen Gras frisst und schluckt.
- es sofort danach zu Erbrechen oder Durchfall kommt.
- der Rasen frisch gedüngt oder mit Pestiziden behandelt ist.
- dein Hund schwach, apathisch oder appetitlos wirkt.
In diesen Fällen kann eine Übersäuerung (Azidose) auftreten, erkennbar an:
- Appetitlosigkeit
- Schwäche und Muskelzittern
- vermehrtem Hecheln und veränderten Trinkgewohnheiten
Dann solltest du umgehend einen Tierarzt aufsuchen.
Sofort-Tipps, wenn dein Hund Gras frisst
- Beobachten
Frisst dein Hund einmalig Gras und übergibt sich direkt danach, ist das meist ein Zeichen für eine harmlose Magenverstimmung. Wichtig ist, wie es ihm danach geht – wirkt er wieder fit und unauffällig, reicht es oft, das Verhalten im Blick zu behalten. Tritt es jedoch häufiger auf oder kommen weitere Symptome hinzu, sollte man genauer hinschauen: Verträgt er sein Futter? Gibt es Hinweise auf Parasiten, Viren oder andere Ursachen? In solchen Fällen ist ein Besuch beim Tierarzt sinnvoll. - Frisches Wasser & Ballaststoffe
Biete immer sauberes Wasser an und ergänze das Futter ggf. um Magenschonende Nahrungsergänzung für Hunde. - Ablenkung & Beschäftigung
Sollte Langeweile der Auslöser sein, dann beschäftige deinen Hund. Nicht nur einmalig, sonder vorbeugend. Intelligenzspielzeuge, Schnüffelteppiche und Trainingseinheiten verhindern Langeweile. - Klares Training
Belohne Alternativverhalten sofort mit Lob oder Leckerli. Gerade bei Gräsern, die Dünger enthalten, sollte der Hund schnell abgerufen werden können. - Futter-Check
Wechsel auf ein hochwertiges Trockenfutter mit ausreichenden Ballaststoffen und ergänzt durch Nassfutter oder Gemüse-Toppings. - Sichere Grünflächen
Vermeide stark gedüngte Wiesen und wähle Wildkräuterwiesen oder unbehandelte Flächen.
Hund frisst Gras und erbricht – wann ist es harmlos?
Viele Hundehalter erschrecken, wenn ihr Vierbeiner nach dem Graskauen plötzlich erbricht – doch nicht immer steckt gleich etwas Ernstes dahinter.
Was sagt die Forschung dazu?
-
In einer großen Umfrage mit 1.571 Hundebesitzern gaben 68 % an, ihre Hunde fressen regelmäßig Pflanzen (meist Gras), aber nur 9 % waren vorab krank, und lediglich 22 % erbrachen sich regelmäßig danach.
-
Auch einschlägige Studien (z. B. UC Davis 2008) bestätigen: Grasfressen ist ein ganz normales Verhalten und nicht zwingend krankheitsbedingt oder an eine Diätmangel gekoppelt.
Mögliche Gründe, warum Erbrechen auftritt:
-
Magen-Darm-Reize (z. B. „Blähung“ oder leichte Irritationen) könnten Hunde dazu veranlassen, Gras zu fressen – als eine Art Selbsttherapie. Das anschließende Erbrechen ist meist eine Begleiterscheinung, nicht die Ursache
-
Jüngere Hunde fressen häufiger Gras – vielleicht, weil sie anfälliger für Parasiten sind, und das Fressen hilft, diese zu entfernen (natürliche Faser‑Motilitäts‑Hypothese)
Was ihr tun könnt:
-
Beobachten: Erbrechen gelegentlich nach Grasfressen ist meist harmlos – kann aber auch ein Hinweis auf Magenverstimmung sein.
-
Tierarzt: Wenn Erbrechen häufig & regelmäßig, mit anderen Symptomen oder Appetitverlust einhergeht, lieber abklären lassen.
Warum fressen Hunde Gras?
Früher ging man davon aus, dass Hunde Gras fressen, weil sie instinktiv das Erbe ihrer Wolf-Vorfahren weitertragen. Dort fand man in Mageninhalten unter anderem Rückstände von Gräsern. Aktuelle Studien zeigen jedoch, dass domestizierte Hunde Grasfressen ganz unabhängig von ihren Vorfahren praktizieren und zwar aus ganz normalen Gründen:
- Allgemeines Normalverhalten: Untersuchungen belegen, dass bei bis zu 79 % aller Haushunde regelmäßiges Grasnagen keine Krankheitssymptome vorausgehen und auch nicht automatisch Erbrechen auslösen. Quelle: Puplikation Researchgate
- Kein direkter Zusammenhang zu Magenproblemen: Eine Studie der UC Davis fand heraus, dass nur etwa 9 % der Hunde Krankheitssymptome vor dem Graskauen zeigen und nur 22 % danach erbrechen. Quelle: akc.org
- Domestizierung: Hunde sind heute Allesfresser. Ihr Verdauungstrakt ist so angepasst, dass er sowohl Fleisch als auch Pflanzliches verarbeiten kann. Gras bietet dabei zusätzliche Textur und Ballaststoffe, löst aber kein „Wildinstinkt“-Verhalten im engeren Sinne aus.
Ein hochwertiges Trockenfutter deckt in der Regel alle Nährstoffe ab und schließt die Notwendigkeit, Gras zu fressen, aus. Dennoch bleibt das Knabbern an Grashalmen für viele Hunde ein spielerischer oder beruhigender Zeitvertreib.
Ernährungsmängel & Nährstoffsuche
Welchen Mangel hat dein Hund, wenn er Gras frisst?
In den meisten Fällen ist ein Ernährungsmangel nicht der Grund warum dein Hund Gras frisst, ganz auszuschließen ist es aber auch nicht. Aus diesem Grund schauen wir uns einmal an, auf welche Mängel Gras Kauen hindeuten könnte:
- Ballaststoffe: Fehlen sie im Futter, sucht dein Hund die Pflanzenfaser im Gras.
- Mineralstoffe & Vitamine: Manchmal steckt ein leichter Mangel an Magnesium, Kalzium oder Eisen dahinter.
Eine Nahrungsergänzung für eine gesunde Verdauung ist in diesem Falle empfehlenswert.
Psychische Faktoren – Grasfrassen als Stressventil
Nicht nur körperliche, auch psychische Auslöser spielen eine große Rolle:
- Langeweile: Unausgelastete Hunde fressen Grashalme, um sich zu beschäftigen.
- Stress & Angst: In angespannten Situationen (z. B. Tierarztbesuch, Gewitter) kann Grasfressen als Übersprungshandlung beruhigen.
- Aufmerksamkeitssuche: Frisst dein Hund Gras immer dann, wenn er deine Reaktion spürt, lernt er: „Damit bekomme ich deine Zuwendung.“
Lungenwürmer & Parasiten – ein unterschätztes Risiko beim Grasfressen
Schnecken, die sich oft auf oder unter Grashalmen verstecken, sind bekannte Zwischenwirte des gefährlichen Lungenwurms (Angiostrongylus vasorum). Hunde infizieren sich beim versehentlichen Verzehr solcher Schnecken oder – noch heimtückischer – durch Gras oder Tau, auf dem sich Schneckenlarven befinden. Diese Infektionen können zu schweren Atemproblemen, Gerinnungsstörungen und sogar zum Tod führen. In Deutschland ist der Befall weit verbreitet – angesichts der regionalen Verteilung von infizierten Füchsen ist sogar Berlin betroffen. Die Anzahl positiver Fälle ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen.
Symptome können sein:
-
Husten, Atemnot, Schwäche (kardiopulmonal)
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Kreislaufprobleme, Nasenbluten, Hämatome (Gerinnungsstörung)
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Seltener neurologische Symptome wie Ataxie, Anfälle, Augenentzündungen, sowie Durchfall oder Erbrechen.
Was ihr als Hundebesitzer*in tun könnt:
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Verdachtsfälle sofort zum Tierarzt: besonders bei Husten, Blutungen oder unklaren Symptomen.
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Diagnostik: Kot- oder Blutuntersuchung dient zur sicheren Diagnose.
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Prophylaxe:
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Entwurmung mit makrozyklischen Laktonen (z. B. Spot-On Advocate, Milbemax) – besonders in Endemiegebieten sinnvoll.
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Gartenmanagement: Spielzeug, Näpfe nachts wegräumen, um Schneckenverstecke zu minimieren.
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Barrieren zu Schnecken: trockene, gepflegte Liegeflächen, Gartenpflege etc.
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Warum leckt mein Hund sich die Pfoten und frisst Gras?
Pfotenlecken ist oft ein Zeichen von Stress oder Allergien. In Kombination mit Graskauen kann dein Hund versuchen, sich selbst zu beruhigen oder gegenzusteuern.
In unserem Artikel “Mein Hund leckt seine Pfoten – was bedeutet das” erfährst du mehr über dieses Thema.
FAQ – Häufige Fragen zum Thema: Hund frisst Gras
Welcher Mangel, wenn Hund Gras frisst?
Heutzutage weiß man, dass Mangelerscheinungen meist nicht der Grund dafür sind, dass Hunde Gras fressen. In seltenen Fällen fehlt es an Ballaststoffen oder Mineralien wie Magnesium und Kalzium. Ein Blutbild beim Tierarzt schafft Klarheit.
Was hilft gegen Gras fressen beim Hund?
Ausreichende Beschäftigung, ein hochwertiges Futter mit Fasern, klares Training („Aus!“) und saubere, ungedüngte Flächen verhindern übermäßiges Graskauen.
Welche Vitamine, wenn Hund Gras frisst?
Vitamin B-Komplex, Vitamin C sowie Eisen und Magnesium unterstützen Verdauung und Stoffwechsel.
Warum leckt mein Hund sich die Pfoten und frisst Gras?
Beides kann Stressanzeichen sein. Pfotenlecken und Graskauen wirken oft beruhigend und können bei Angst oder Unruhe auftreten.
Warum frisst mein Hund ständig Gras und schluckt ständig?
Ständiges Grasfressen und Verschlucken deutet auf ein organisches Problem (Übelkeit, Magenreizungen) oder ernährungsbedingte Mängel hin. Ein Tierarztbesuch ist in diesem Fall ratsam.
Wie macht sich eine Übersäuerung beim Hund bemerkbar?
Symptome sind Appetitlosigkeit, Schwäche, Muskelzittern, verstärktes Hecheln und veränderte Trinkmuster. Eine Blutuntersuchung klärt den pH-Status.
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