Dürfen Hunde Mandarinen essen?
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Dürfen Hunde Mandarinen essen?
Ja, Hunde dürfen Mandarinen in kleinen Mengen fressen, solange sie reif, geschält, kernfrei und ungesüßt sind. Die Früchte liefern Vitamin C, Kalium und sekundäre Pflanzenstoffe, sind aber zugleich reich an Fruchtzucker und Säuren. Deshalb gilt: die Menge macht’s. Sie ersetzen natürlich kein ausgewogenes Trockenfutter für Hunde. Dieser Artikel beleuchtet alle Aspekte – von Nährwerten über Gesundheitsvorteile bis zu möglichen Risiken – damit du fundiert entscheidest, ob Mandarinen in den Napf deines Vierbeiners gehören.
Du willst wissen, welche Lebensmittel für deinen Hund gefährlich werden können? In unserem Ratgeber “Was dürfen Hunde nicht essen”, findest du eine umfassende Liste aller Lebensmittel, auf die dein Hund verzichten sollte.
Kurzantwort
- Mandarinenfleisch ist nicht giftig für Hunde.
- Höchstens 1–2 kleine Spalten pro 10 kg Körpergewicht als gelegentlicher Snack.
- Schalen, Kerne und weiße Häutchen vorab entfernen.
- Nicht bei Diabetes, Übergewicht oder empfindlichem Magen füttern.
- Immer frisches Wasser anbieten und bei Unsicherheiten die Tierärztin fragen.
- Mandarinen ersetzen natürlich keine ausgewogene Ernährung mit Hundetrockenfutter oder Nassfutter.
Was steckt in Mandarinen?
Nährstoff | Menge in 100 g | Nutzen für den Hund |
Wasser | 82 g | Hydratation |
Vitamin C | 30 mg | Unterstützung Immunsystem |
Kalium | 160 mg | Herz- und Nervenfunktion |
Ballaststoffe | 1,6 g | Verdauung |
Zucker | 10–12 g | Schnelle Energie, aber Kalorienfalle |
Sekundäre Pflanzenstoffe
Flavonoide wie Hesperidin und Beta-Cryptoxanthin wirken antioxidativ und können Entzündungen lindern. In Tierversuchen zeigten sie positive Effekte auf Gefäßgesundheit und Zellschutz. Für Hunde gibt es bisher nur wenige spezifische Studien, doch moderate Mengen gelten als unbedenklich.
Gesundheitliche Vorteile auch für Hunde
- Vitamin-Boost – Besonders in stressigen Phasen oder bei älteren Hunden kann das zusätzliche Vitamin C die körpereigene Synthese unterstützen.
- Natürliche Süße – Für futtermotivierte Hunde kann eine Frucht-Spalte als kalorienärmere Belohnung dienen (im Vergleich zu fettreichen Snacks).
- Flüssigkeitszufuhr – An heißen Tagen liefern saftige Mandarinen einen Extra-Schluck Wasser.
Mögliche Risiken
- Zucker & Kalorien – 100 g Mandarinen enthalten so viel Zucker wie eine halbe Portion Vanilleeis. Bei übergewichtigen, diabetischen oder pankreatitis-anfälligen Hunden tabu.
- Fruchtsäuren – Können den pH-Wert im Magen erhöhen und leichte Reizungen auslösen; typisch sind weicher Kot oder Aufstoßen.
- Ätherische Öle in der Schale – Limonen, Linalool & Co. reizen Schleimhäute und Leber, daher Schale immer entfernen.
- Allergien – Selten, äußern sich in Hautjucken, Schwellungen oder Magen-Darm-Beschwerden.
Wie viele Mandarinen darf ein Hund essen?
Hundegewicht | Max. Spalten / Woche | Kalorien (Ø) |
≤ 5 kg | 1–2 Spalten | ≈ 8 kcal |
5–15 kg | 3–5 Spalten | ≈ 20 kcal |
> 15 kg | 6–8 Spalten | ≈ 32 kcal |
Faustregel: Obst sollte maximal 5 % der täglichen Kalorien ausmachen. Bei einem 20-kg-Hund sind das rund 50 kcal – davon würden 6–8 Mandarinenstücke bereits zwei Drittel ausschöpfen.
So servierst du Mandarinen deinem Hund richtig
- Gründlich waschen, um Pestizid-Rückstände zu entfernen.
- Schälen & entkernen – Kerne können Bitterstoffe enthalten und Aspirationsgefahr bedeuten.
- Weiße Häutchen abzupfen, da sie unverdauliches Pektin konzentriert enthalten.
- In mundgerechte Stücke schneiden, etwas kleiner als ein 1-Cent-Stück.
- Langsam anfüttern – Beim ersten Mal nur eine Ecke anbieten und 24 h Reaktion beobachten.
- Nie gemischt mit Hauptmahlzeit, sondern als Snack zwischen den Fütterungen reichen – so bleiben Verdauungsenzyme spezifisch.
- Keine Dosenmandarinen – Diese sind oft in Zuckersirup eingelegt.
Wann solltest du lieber verzichten?
- Diabetes mellitus – Der hohe glykämische Index kann Blutzuckerspitzen auslösen.
- Chronische Gastritis, Magen-Darm-Empfindlichkeit oder IBD – Säure verstärkt Schleimhautreizungen.
- Gewichtskontrolle / Reduktionsdiät – Jede Kalorie zählt.
- Bei Welpen unter 12 Wochen – Verdauung und Darmflora sind noch sensibel.
- Medikamente – Einige Arzneien (z. B. Antazida oder Antibiotika) reagieren ungünstig mit säurehaltigem Futter.
FAQ zu Mandarinen & Hunden
Sind Mandarinenkerne giftig?
Nicht direkt, aber sie enthalten Spuren ätherischer Öle, wirken bitter und können Bauchschmerzen oder Verstopfung auslösen.
Helfen Mandarinen bei Vitamin-C-Mangel?
Hunde synthetisieren Vitamin C normalerweise selbst. Zusätzliche Mengen sind nur in Stress- oder Krankheitsphasen sinnvoll und sollten mit dem Tierarzt abgesprochen werden.
Wie erkenne ich eine Unverträglichkeit?
Achte auf Erbrechen, Durchfall, Blähungen oder vermehrtes Kratzen innerhalb von 24–48 h nach der Fütterung.
Was für Obst dürfen Hunde nicht?
Ungeeignet bzw. giftig sind vor allem:
- Weintrauben & Rosinen (akutes Nierenversagen)
- Avocado (Persin)
- Kirschen – vor allem Kerne/Blausäure
- Zitrusfrüchte mit dicker Schale wie Grapefruit oder Zitrone (hoher Säure- & Öl-Gehalt)
- Rohe Nachtschattengewächse (unreife Tomate, Aubergine, rohe Kartoffel)
Auch stark gezuckerte oder in Sirup eingelegte Früchte gehören nicht in den Napf. In unserem Artikel “Was Hunde nicht essen dürfen”, erhältst du eine A-Z Übersicht mit unverträglichen und sogar giftigen Lebensmitteln für Hunde.
Sind Clementinen für Hunde gut?
Ja, Clementinen sind Mandarinen sehr ähnlich, etwas süßer, aber mit vergleichbarem Vitamin-C- und Zuckergehalt. In geschälten, kernfreien Miniportionen gelten sie für gesunde Hunde als unbedenklich. Bei Diabetes, Übergewicht oder Magenempfindlichkeit solltest du das am besten mit einem Tierarzt absprechen.
Dürfen Hunde Mandarinen-Schale essen?
Nein. Die Schale enthält stark konzentrierte ätherische Öle (Limonen, Linalool) und kann je nach Herkunft Pestizidrückstände tragen. Schon kleine Mengen reizen häufig Magen-Darm-Trakt und Leber. Bei größeren Stücken droht sogar eine Verschluckungsgefahr für deinen Hund, weswegen du Mandarinen immer komplett schälen solltest.
Gute Alternative zu Mandarinen für Hunde
Wenn du deinem Vierbeiner eine natürliche Vitaminquelle anbieten möchtest, ohne seinen Blutzucker zu strapazieren, probiere statt süßer Früchte unsere Irish Pure „Wild Atlantic Salmon Bits“. Sie liefern hochwertiges Protein, Omega-3-Fettsäuren, Vitamine und null Zusatzzucker – perfekt als schlanke Belohnung zwischen den Mahlzeiten.
Fazit
Mandarinen sind kein Tabu, sollten aber im Hundealltag die Ausnahme bleiben. Zwei bis drei kleine Spalten pro Woche liefern Vitamine und Geschmack, ohne das Kalorienkonto zu sprengen. Entferne Schale und Kerne, steigere die Menge langsam und beobachte deinen Hund. Hast du einen Diabetiker oder einen magenempfindlichen Vierbeiner zu Hause, greif lieber zu kalorienarmen, fettarmen Leckerli wie Irish Pure Fleischsnacks. So bleibt dein Hund rundum versorgt – ohne unnötiges Fruchtzucker-Risiko.

Hundeernährungsexpertin
Kathrin Trušnic ist zertifizierte Hundeernährungsberaterin und leitet bei Irish Pure die individuelle Ernährungsberatung. Mit über zehn Jahren Praxis erstellt sie wissenschaftlich fundierte Futterpläne nach den offiziellen europäischen Ernährungsleitlinien für Heimtiere (FEDIAF) – vom sensiblen Welpen bis zum Senior. Wenn du mehr über Kathrin erfahren möchtest, oder eine individuelle und kostenlose Ernährungsberatung erhalten willst, klicke hier.
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