Hund hechelt und zittert
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Hund hechelt und zittert – was steckt dahinter?
Kurzfassung vorab: Wichtig ist, dass du jetzt ruhig bleibst. Hecheln hilft Hunden, ihre Körpertemperatur zu regulieren. Zittern kann eine harmlose Reaktion auf Kälte oder Aufregung sein. Wenn beides aber gleichzeitig oder ohne ersichtlichen Grund auftritt, steckt meist Stress, Schmerz, Hitzeerschöpfung oder eine Vergiftung dahinter. Miss die Temperatur, bring den Hund in den Schatten, biete Wasser an und fahre zum Tierarzt, sobald zusätzliche Warnzeichen wie Erbrechen, Apathie oder blasse Schleimhäute dazukommen.
Hund hechelt und zitter: Die wichtigsten Fakten
- Normales Hecheln: nach Bewegung, bei 25 °C + oder Aufregung
- Warnsignale: anhaltendes, sehr schnelles Hecheln, glasiger Blick, blasse/rote Schleimhäute, Muskelzittern
- Gefährlich ab: 39,5 °C Körpertemperatur (Fieber) oder 40 °C Außentemperatur (Hitzschlaggefahr)
- Erste Hilfe: Schatten, lauwarmes (!) Wasser, feuchtes Handtuch auf Pfoten/Bauch, Tierarzt anrufen
- Sofort Klinik: Krämpfe, anhaltendes Erbrechen, blutiger Durchfall, Bewusstseinsverlust, Verdacht auf Giftköder
So erkennst du, ob dein Hund gefährdet ist
Hecheln – normal oder Notfall?
Hecheln erhöht die Verdunstung an Zunge und Schleimhäuten und kühlt so den Körper. Tritt es aber ohne Augenkontakt, mit weit vorgestreckter Zunge, glasigem Blick und hörbarem Röcheln auf, spricht das für Atemnot oder Überhitzung. Brachyzephale Rassen (z. B. Französische Bulldogge) sind besonders gefährdet.
Zittern – harmlos oder Warnsignal?
Kurzes Schütteln nach dem Aufstehen oder bei Kälte ist normal. Längeres Muskelzittern kann jedoch auf Schmerzen, Fieber, Unterzucker, Herz-Kreislauf-Probleme oder starke Angst hinweisen.
Häufige Ursachen für gleichzeitiges Hecheln + Zittern
Erste Hilfe, wenn dein Hund zu stark hechelt und zittert
- Ruhigen Ort schaffen – Lärm und direkte Sonne meiden.
- Vitalwerte prüfen
- Atemzüge: 10–30 pro Minute
- Puls: 70–120 Schläge/Min. (je nach Größe)
- Rektale Temperatur: 37,5 – 39 °C
- Langsames Kühlen
- Pfoten und Bauch mit lauwarmem Wasser abspülen, NICHT eiskalt (Gefäßkrampf-Risiko).
- Trinkwasser anbieten (Nicht zu kalt!), aber nicht einflößen.
- Telefonische Rücksprache mit Tierarzt/Klinik und Fahrt ankündigen.
- Transport vorbereiten
- Hund auf Decke legen, Fenster einen Spalt öffnen.
- Bei Krampfgefahr Maulkorb verzichten, aber Schnauze frei halten.
- Unterwegs Anzeichen dokumentieren (Foto/Video, gefressene Pflanzen o. Ä. mitnehmen).
Diagnostik beim Tierarzt
- Klinische Untersuchung: Schleimhäute, Herz/Lunge abhören, Bauch abtasten.
- Blutbild & Glukosemessung: Entzündung, Organwerte, Unterzucker.
- Bildgebung: Röntgen (Herz / Lunge), Ultraschall (Bauchorgane), evtl. CT bei Fremdkörper.
- Toxin-Schnelltests bei Verdacht auf Rattengift oder Organophosphate.
So beugst du Hecheln + Zittern bei deinem Hund wirksam vor
Cool bleiben im Sommer
- Spaziergänge vor 10 Uhr und nach 18 Uhr, Asphalt-Test mit Handrücken – ist dieser für deine Hand zu heiß, ist er es auch für deinen Hund
- Kühlmatte, gefrorene Leckmatte oder ein selbstgemachtes Joghurt-Eis bieten. Achtung: nicht übertreiben, es kann zu Magenproblemen und Magendrehung führen.
- Wasser immer griffbereit – auch unterwegs.
Angst und Stress reduzieren
- Frühzeitiges Gewitter- und Silvester-Training (Geräusch-CD, positive Verstärkung).
- Rückzugsort mit Dämpfung (geschlossene Hundebox, Vorhänge).
- Bei chronischer Angst: tierärztliche Verhaltenstherapie
Schmerzen ernst nehmen
Zittern kann bei Hunden auch von chronischen Schmerzen kommen. Prüfe deshalb tierärztlich, ob dein Hund Arthrose haben könnte.
- 2× jährlich Gesundheits-Check, besonders bei Senior:innen.
- Gelenkfreundliche Bewegung (Schwimmen, Cavaletti).
- Kollagenreiche Ernährung – z. B. Irish Pure Jump Around – unterstützt natürliche Entzündungshemmung.
Giftquellen eliminieren
- Keine Trauben, Schokolade, Zwiebeln oder Xylit im Hundereich.
- Garten ohne Schneckenkorn/Rattengift, Spazierwege mit Giftköderwarn-Apps checken.
FAQ: Hund hechelt und zittert
Warum hechelt mein Hund nachts?
Nachtruhe ist normalerweise kühl und stressfrei. Bleibt das Hecheln, könnte Übergewicht, ein verstopfter Nasen-Rachen-Raum oder Herzschwäche dahinterstecken. Lass ihn abklären.
Kann mein Hund Zittern nur „vortäuschen“?
Nicht bewusst. Manche Hunde zeigen Übersprungshandlungen, wenn sie Aufmerksamkeit wollen – das ist aber Stress, kein Schauspiel.
Sollte ich meinem Hund Angst-Medikamente geben?
Bei massiver Geräuschangst können kurzfristige Anxiolytika (z. B. Dexmedetomidin-Gel) sinnvoll sein. Nie auf eigene Faust, immer nach tierärztlicher Anweisung.
Fazit
Wenn dein Hund gleichzeitig hechelt und zittert, beobachte ihn sofort genau, kühle behutsam und suche ärztliche Hilfe, sobald zusätzliche Symptome auftreten. Die häufigsten Auslöser sind Hitze, Angst, Schmerzen und Vergiftungen – alle vier lassen sich mit guter Vorsorge deutlich entschärfen. So bleibt dein Vierbeiner auch an heißen Julitagen fit und gelassen.
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